Mittwoch, 28. März 2018

(K)ein anständiges Mädchen (Minna Dreissig)

(K)ein anständiges Mädchen (Minna Dreissig)
Trubelige L(i)ebensgeschichte mit Wilhelm Busch Bezug

Inhalt
Der Leser begibt sich mit Minna auf die Reise und lernt ihre Freundin Steffi mit Mann Daniel und Kind Emma, ihren Friseur Freddie, ihre Kollegin Annika und Mark, einen Freund Daniels kennen.

Emma betreibt mit Annika einen Buchladen in dem sie tolle Ideen als Publikumsmagnet verwirklichen. Immer wieder gönnt sie sich eine Auszeit bei ihrem Frisör Freddie, der dann auch ein offenes Ohr für ihre Probleme hat. Seine Macke: er zietiert immer und überall Wilhelm Busch.
Bei einem Besuch bei ihrer Freundin Steffi lernt sie Mark kennen, einen Freund von Steffis Mann Daniel. Dieser stellt sie mit seiner Art vor gefühlstechnische Herausforderungen.
Auch Daniel selbst hat Probleme - ihm fehlt die Anerkennung als Künstler/Maler.

Dass es dann ein Happy End gibt und wie das ausgeht kommt mehr oder weniger überraschend ... "Aber hier wie überhaupt kommt es anders als man glaubt."

Cover und Stil
Das Cover ist gestaltet mit Bildchen von Wilhem Busch und nimmt damit einen Faden auf, der im Buch durch immer wieder vorkommende Zitate Busch´s konsequent fortgeführt wird.

Angenehm zu lesen sowohl vom Schreib/Erzählstil als auch von der Schriftgröße.
Die Personen sind ein wenig überzeichnet, aber doch wie aus dem Leben gegriffen und toll beschrieben.

Im Buch hätte ich neben den Zitaten auch gern weitere Bildchen von Busch gesehen.

Für mich eine klare Leseempfehlung: das Buch ist goldrichtig für etwas trübere Tage und bringt garantiert zum Schmunzeln und Lachen.

Die Autorin
Minna Dreissig schreibt hier unter einem Synonym, da sie unter ihrem anderen Autorennamen Kinder- und Jugendliteratur veröffentlicht. Dies Buch ist aber für Erwachsene!

  • Taschenbuch: 200 Seiten 7,50 Euro
  • Verlag: Independently published (16. Februar 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 1976826136
  • ISBN-13: 978-1976826139

Sonntag, 11. März 2018

Hinter dem Lächeln die Tränen (Sheila Walsh)

Hinter dem Lächeln die Tränen (Sheila Walsh) - eine wahre Geschichte über Depression

Inhalt und Schreibstil

Sheila Walsh erzählt aus ihrer eigenen Erfahrung mit Depressionen. Sie lächelte in die Kamera und hinter diesem Lächeln sah niemand ihre Tränen, die aus Erfahrungen/Verletzungen in der Kindheit herrührten.
Sie zeigt ihren Weg auf und beschreibt auch viele Begegnungen oder Schriftverkehr mit anderen (meist) Frauen, die ebenso wie sie selbst die Fassade aufrecht erhalten.

Auf ihrem Weg hat ihr Glaube ihr geholfen, sie hat aber auch gemerkt, dass der Glaube nicht alles bewirken kann. Er hilft, aber er heilt nicht immer. Umgekehrt gibt es aber auch Menschen, die eigentlich keine Medizin sondern Gespräche oder auch mehr Glaube/Gottvertrauen benötigen um aus ihrem Leiden zu entkommen.

Sie stellt aber auch dar, dass oftmals christliche Gemeinschaft zu oberflächlich ist und nicht wirklich hilft. Dass Freude geteilt wird aber Leid nicht. Dass man auch in der Gemeinschaft einsam sein kann.

Sheila Walsh schildert ihr Erleben und das ihr zugetragene Empfinden anderer vielschichtig.
Der Schreibstil ist dabei gut verständlich und angenehm.

Mein Eindruck und die Wirkung auf mich
Klare Leseempfehlung!

Die Leserunde kam für mich zum richtigen Zeitpunkt, da muss etwas gewirkt haben, das mich gelenkt hat. Klingt für manchen vielleicht blöd, empfinde ich aber so.
Warum?
Während dem lesen des Buches fiel eine Freundin (wieder) tief in eine Depression. Und bei der Begegnung mit ihr hat mir einiges aus dem Buch sehr geholfen!

Die teilweise beschriebene für mich typisch amerikanische "Heilungs-Kirche" hat mich auch in diesem Buch nicht überzeugen können. Muss sie aber auch gar nicht.

Toll finde ich, dass die Autorin die Depression aus dem Schattendasein holt. Dass sie sie zum Thema macht. Denn meist wird Depression verschwiegen. Und das hilft wegen den Erkrankten noch ihren Angehörigen weiter.

Jeder ist auf der Suche ... und das ist für mich die Kernaussage aus dem Buch:
Ein Ort wo ich ICH sein darf.
Ohne Anstrengung, ohne Verbiegen, ohne Zwänge ...
Angenommen sein, wertgeschätzt werden, ...
Momente und Situationen in denen das gelingt, geben Kraft und Zuversicht!


Das Layout und Cover
Das Coverbild impliziert für mich eine einsame Frau ... von Tränen sehe/spüre ich aber nichts. Eher von einer großen Sehnsucht.

Taschenbuch mit den bekannten "Problemen" wie Leseknicke und Stoßkanten an den Ecken durch das Lesen.

Die Kapitel enden immer mit einem Gebet oder Bibelvers. Das zentriert die Gedanken des Lesers (wenn er sich darauf einlässt).
Auch zwischen den Textstellen finden sich viele biblische Bezüge. Und selbst in den Erzählungen wird oft auf die Bibel Bezug genommen.

Die Autorin
Sheila Walsh ist eine Fernsehmoderatorin und Singer-Songwriterein. Als Musikerin, Rednerin und Autorin ist sie international unterwegs.
Sie wurde in Schottland geboren und lebt heute in Frisco/Texas.

Freitag, 2. März 2018

Ein Kindermädchen zum Verlieben (Jen Turano)

Ein Kindermädchen zum Verlieben (Jen Turano)
Liebe trifft auf Klischee, Leidenschaft braucht keine Etikette
 
Der InhaltNew York 1882: Millie Longfellow wuchs selbst als Waise im Heim auf und arbeitet als Kindermädchen. Allerdings hat sie bisher wenig Glück und verliert aus verschiedenen Gründen bzw Mißverständnissen immer wieder ihre Stelle. Schuld daran ist u.a. ihre teilweise eigentümliche Art, denn sie begibt sich auf die Ebene der Kinder und will außerdem selbst immer wieder dazu lernen.

Everett Fletcher ist der Ziehvater für seine 3 Patenkinder nachdem deren Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Leicht hat er es nicht mit ihnen - und auch nicht mit seiner Verlobten, denn die Gesellschaft erwartet von ihm das entsprechende Verhalten in allen Situationen.

Als die Kinder erneut mit Streichen das Kindermädchen vergrault haben, bleibt ihm keine andere Wahl als Millie einzustellen, die er eigentlich nicht mag. Er hat schon einiges von ihr gehört von anderen Wohlhabenden und ist überzeugt, dass sie nicht zum Kindermädchen geeignet ist.

Millie gewinnt dann aber schnell das Vertrauen der Kinder und zeigt Verständnis für ihre Situation. Damit zeigt sie auch Everett den Weg zum Herzen der Kinder - und letztlich auch das wahre Leben, das so viel wichtiger ist als die Etikette.

Turbulent ist es durch die Geschenisse rund um Millie und die Kinder ständig, aber zum Schluß wird es richtig dramatisch und kriminalistisch.

Mein Eindruck
Die Erzählung nimmt schnell Fahrt auf und zog mich in den Bann. Es war schwer, das Buch beiseite zu legen!
Die Charaktere sind toll gezeichnet und die Orte schön beschrieben.
Millie schließt man schnell ins Herz, ebenso wie die Kinder. Bei Everett braucht es dazu erst die neue innere Haltung. Und seine Verlobte wirkt sehr unsympatisch.
Schön finde ich, dass Millie immer Gottvertrauen hat. Sie ist Christin und lebt dies aus ohne dabei aufdringlich zu sein. Und genau damit bewirkt sie auch etwas bei Everett, der ins Grübeln über die Etikette, die oberflächliche Lebensweise und vieles andere kommt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Cover und Einband
Hardcover in ansprechenden Blautönen, hochwertge Verarbeitung.
Das Covermotiv stellt die Hauptprotagnonistin dar.

Die Autorin

Jen Turano wuchs in Ohio auf und lebt heute in Denver. Sie liebt es ihre Figuren ein wenig skuril erscheinen zu lassen und schreibt gerne historische Romane.

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten 17,00 Euro
  • E Book 13,99 Euro
  • Verlag: Gerth Medien (15. Januar 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3957344611
  • ISBN-13: 978-3957344618
  • Originaltitel: In Good Company
  • es gibt weitere Bücher aus dieser Reihe (einzeln zu lesen)